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Dekubitus – Prävention und Behandlung in der häuslichen Pflege

Dekubitus – Prävention und Behandlung in der häuslichen Pflege

Dekubitus, auch bekannt als Druckgeschwür oder Wundliegegeschwür, ist eine häufige und ernstzunehmende Komplikation bei immobilen oder bettlägerigen Personen. Besonders in der häuslichen Pflege ist es wichtig, rechtzeitig über Vorbeugung und Behandlung informiert zu sein, um Schmerzen, Infektionen und Folgekomplikationen zu vermeiden.

Was ist ein Dekubitus?

Ein Dekubitus entsteht durch anhaltenden Druck auf bestimmte Körperstellen – meist über knöchernen Vorsprüngen wie Ferse, Steißbein, Hüfte oder Rücken. Dieser Druck stört die Durchblutung, was zur Schädigung des Gewebes und Bildung offener Wunden führen kann.

1. Prävention: Der Schlüssel zur Vermeidung

Die beste Behandlung eines Dekubitus ist seine Verhinderung. Dabei spielen regelmäßige Bewegung, richtige Lagerung, Hautpflege und Ernährung eine entscheidende Rolle.

Mobilisation und Lagerung

  • Positionswechsel alle 2 Stunden ist essenziell, um Druck zu entlasten.
  • Verwendung von antidekubitalen Matratzen oder Lagerungskissen reduziert den Druck auf gefährdete Stellen.
  • Selbst minimale Bewegungen – z. B. durch aktive oder passive Mobilisation – fördern die Durchblutung.

Hautpflege

  • Die Haut sollte täglich kontrolliert und sanft gereinigt werden.
  • Feuchtigkeitsspendende, pH-neutrale Cremes unterstützen die Hautbarriere.
  • Vermeidung von Reibung und Feuchtigkeit (z. B. durch Inkontinenz) ist besonders wichtig.

Ernährung und Flüssigkeitszufuhr

  • Eine ausgewogene Ernährung mit ausreichend Eiweiß, Vitaminen und Mineralstoffen fördert die Wundheilung und stärkt das Gewebe.
  • Ausreichendes Trinken hält die Haut elastisch und unterstützt den Stoffwechsel.

2. Behandlung von Dekubitus in der häuslichen Pflege

Wenn bereits ein Dekubitus entstanden ist, hängt die Behandlung von Stadium und Schweregrad ab. Die Wunden werden in vier Grade eingeteilt – von Rötung (Grad I) bis hin zu tiefen Gewebeschäden (Grad IV).

Grundprinzipien der Behandlung:

  • Druckentlastung: Sofortige Entlastung der betroffenen Stelle ist oberstes Gebot.
  • Wundversorgung: Reinigung, Desinfektion und Versorgung mit geeigneten Verbänden – ggf. in Zusammenarbeit mit einer Pflegefachkraft.
  • Dokumentation: Tägliche Kontrolle und Protokollierung der Wundentwicklung.
  • Professionelle Hilfe: Bei fortgeschrittenem Dekubitus sollte unbedingt eine Ärztin oder eine spezialisierte Wundexpert*in hinzugezogen werden.

3. Angehörige als Pflegepartner

In der häuslichen Pflege sind oft Angehörige oder Betreuungskräfte aktiv eingebunden. Daher ist Aufklärung und Schulung entscheidend:

  • Richtige Lagerungstechniken und Transfermethoden lernen
  • Frühzeichen von Dekubitus erkennen (z. B. Rötung, lokale Erwärmung)
  • Zusammenarbeit mit Pflegediensten und Hausärzten

Fazit: Dekubitus ist vermeidbar

Mit dem richtigen Wissen, regelmäßiger Pflege und gezielten Maßnahmen können Druckgeschwüre vermieden oder frühzeitig behandelt werden. In der häuslichen Pflege kommt es vor allem auf Teamarbeit, Wachsamkeit und Fürsorge an.

Wenn Sie Unterstützung oder Beratung im Bereich der häuslichen Pflege benötigen, können Sie sich an spezialisierte Pflegedienste wenden, die Sie bei der Prävention und Behandlung von Dekubitus kompetent begleiten.

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